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Herbarmerkblatt

Anlegen eines Herbars


Wenn schon ein Herbar anlegen, dann aber auch richtig! Damit Sie wissen, worauf es ankommt, habe ich hier die wichtigsten Punkte zusammengestellt. Sie können das Dokument auch als pdf herunterladen.


Sammeln

Beim Sammeln der Pflanzen muss darauf geachtet werden, dass die für das Erkennen der Art wichtigen Organe mitgesammelt werden (dies können auch unterirdische Organe wie Wurzeln oder Ausläufer sein!). Auf den Exkursionen bleiben die gesammelten Pflanzen frisch, wenn sie in einem luftdicht verschlossenen Plastiksack aufbewahrt werden (hohe Luftfeuchtigkeit!).

Achtung: Keine dunklen Plastiksäcke verwenden, diese heizen sich an der Sonne auf!


Pressen

Zum Pressen der Pflanzen verwendet man Zeitungs- oder Löschpapier. Damit der Druck auf die Pflanzen gleichmässig wird, richtet sich die Dicke der Papierzwischenlagen nach der Dicke der Pflanzen. Den Pressdruck liefern zwei Gurten oder eine dicke Schnur über zwei feste Kartons. Gurten resp. Schnur müssen von Zeit zu Zeit nachgezogen werden, da die Pflanzen durch den Wasserverlust dünner werden.

Die Pflanzen müssen sorgfältig zwischen dem Pressmaterial ausgelegt werden (Pflanzenteile sollten nicht überlappen), damit die Pflanzen möglichst rasch trocknen und die Formen auch bei den trockenen Pflanzen gut beobachtet werden können. Grosse Pflanzen werden entsprechend dem Papierformat geknickt (Achtung wegen Überlappungen von Pflanzenteilen) oder zerschnitten (das gibt dann mehr als einen Bogen im Herbar).

Je schneller die Pflanzen trocknen, desto besser erhalten sich Farben und Formen. Deshalb sollten die Pflanzen nach 10 bis 15 Stunden in trockenes Papier umgelegt werden. Wenn die frischen Pflanzen auf einem einzelnen dünnen Papier präpariert und gepresst wurden, können sie beim Umlegen darauf belassen und damit transportiert werden. Die angewelkten Pflanzen fallen so nicht in sich zusammen.


Aufkleben

Die Pflanzen können mit Papierstreifchen oder mattem Scotchfix (1 bis 3 Streifchen pro Pflanze) oder mit 2 bis 3 kleinen Tropfen Weissleim aufgeklebt werden. Für Forschungsherbarien werden Bogen im Format A3 verwendet. Das Aufbewahren in Sichtmäppchen, die in Ordnern versorgt werden können, ist aber viel praktischer. Leider ist dabei das Format (A4) oft etwas klein.


Etiketten

Jeder Herbarbeleg muss mit einer Etikette versehen werden. Darauf sind die folgenden Angaben (auch im Hinblick auf das Lernen für die Prüfung) sinnvoll: wissenschaftlicher Name der Pflanze, Standort (Angaben zur Ökologie), Fundort (Angaben zur Geographie, ev. Exkursion), Sammeldatum, Sammler/Sammlerin.