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Glossar: Weiteres







Anwendungen


Bier

Bier ist ein aus Wasser, Malz, Hopfen und Hefe hergestelltes, alkoholhaltiges Getränk. Von Humulus lupulus (Hopfen, Cannabaceae) werden die weiblichen Blüten- und jungen Fruchtstände verwendet, die mit ihren Hopfenbitterstoffen (Bittersäuren) eine wesentliche Geschmacksnote beisteuern.

Gin

Gin ist ein mit Wacholderbeeren (Beerenzapfen von Juniperus communis, Cupressaceae) hergestellter Branntwein.

Absinth

Absinth ist ein mit Artemisia absinthium (Wermut, Asteraceae) hergestellter Branntwein (genant "La Fée Verte"), der wegen seines Thujongehaltes besonders schädigend auf die Konsumenten wirken soll. Deshalb war dieser Schnaps seit 1908 bis zur Totalrevision der Schweizerischen Bundesverfassung im Jahre 2000 auf Verfassungsebene verboten (damaliger Artikel 32ter).

Droge

Als Droge oder Arzneidroge werden Organismen (oder Teile davon) bezeichnet, die als Arzneimittel oder zur Herstellung von Arzneimitteln verwendet werden. Diese Arzneimittel enthalten i.d.R. eine Vielzahl von Stoffen, deren Quantifizierung z.T. schwierig ist.

Haschisch

Der Begriff Haschisch stammt aus dem Arabischen (Haschisch al Fokara = Kraut der Fakire). Junge Triebspitzen und Blüten der weiblichen Pflanzen von Cannabis sativa (Hanf, Cannabaceae) enthalten im Harz die psychotrope Substanz Tetrahydrocannabinol (THC). Diese kann medizinisch genutzt werden. THC-haltiges Pflanzenmaterial wird auch als Genussmittel geraucht. In Amerika wird Haschisch unter dem Namen Marihuana konsumiert, in Marokko heisst es Kif.



Gefahren


Giftpflanzen

Giftpflanzen enthalten in allen oder einzelnen Organen giftige Substanzen in so grossen Mengen, dass ihr Genuss schädigend oder sogar tödlich wirkt.

Besonders gefährliche, einheimische Giftpflanzen (mit potentiell tödlichen Folgen nach deren Einnahme) sind (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Aconitum (Eisenhut, Ranunculaceae)
  • Arum (Aronstab, Araceae)
  • Atropa belladonna (Tollkirsche, Solanaceae).
  • Colchicum autumnale (Colchicaceae)
  • Convallaria majalis (Maiglöcklein, Asparagaceae)
  • Daphne mezereum (Thymelaeaceae)
  • Daphne striata (Thymelaeaceae)
  • Datura stramonium (Stechapfel, Solanaceae)
  • Digitalis (Fingerhut, Plantaginaceae)
  • Helleborus (Ranunculaceae)
  • Juniperus sabina (Cupressaceae)
  • Laburnum (Goldregen, Faboideae)
  • Veratrum lobelianum (Germer, Melanthiaceae)


Weitere solche potentiell tödliche Giftpflanzen (aber nicht in eBot enthalten) sind:

  • Conium maculatum (Schierling, Apiaceae)
  • Daphne cneorum (Thymelaeaceae)
  • Hyoscyamus niger (Bilsenkraut, Solanaceae)


Zahlreiche weitere, einheimische Arten sind mehr oder weniger giftig, führen aber kaum zu tödlichen Vorfällen.

Suchtmittel

Stoffe, die körperlich abhängig machen, führen zur Sucht und werden deshalb Suchtmittel genannt. Die bei uns gängigsten und kulturell auch akzeptierten Suchtmittel sind Alkohol und Nikotin. Andere Suchtmittel sind bei uns soziokulturell nicht akzeptiert und deshalb gesetzlich verboten, z.B. Opiate (Heroin), Kokain und Haschisch.




Inhaltsstoffe


Ätherische Öle

Ätherische Öle sind stark riechende Stoffe verschiedener chemischer Zusammensetzung, z.B. Aldehyde, Alkohole, Ester, Ketone, Phenole, Terpene.

Alkaloide

Alkaloide sind Stickstoffverbindungen, die als Stoffwechselendprodukte in allen Pflanzenteilen vorkommen können. Sie haben oft sehr spezifische Wirkungen auf das menschliche Nervensystem und sind häufig schon in geringen Mengen tödlich. Alkaloide sind als Heil-, Anregungs-, Betäubungsmittel, Gifte und Rauschgifte von grosser Bedeutung. Beispiele: Atropin, Chinin, Koffein, Nikotin, Morphin.

Bitterstoffe

Man nimmt an, dass Bitterstoffe von den Pflanzen als Abwehr gegen Tierfrass gebildet werden. Pflanzen mit viel Bitterstoffen können zu einem Schnaps verarbeitet werden, der als Apéritif eine appetitanregende Wirkung hat (z.B. Gentiana lutea, Gentianaceae, oder Artemisia absinthium, Asteraceae).

Lauchöle

Die Lauchöle kommen in der Gattung Allium (Lauch, Alliaceae) vor. Es sind schwefelhaltige Aminosäuren (Alliine), die bei Verletzung durch das gewebeeigene Enzym Alliinase in Ammoniak, Brenztraubensäure und Allylsulfensäure gespalten werden. Aus der Allylsulfensäure entsteht Allicin, das den typischen Knoblauchgeruch ausmacht. Der den Tränenfluss auslösende Stoff ist das flüchtige Propanethial Sulfoxid.

Oxalsäure

Die Oxalsäure ist eine einfache Dicarbonsäure, die in Pflanzen (z.B. Oxalis acetosella, Sauerklee; Oxalidaceae, viele Polygonaceae) vorkommt und technisch vielseitig verwendet wird.

Senfölglykoside

Senfölglykoside sind schwefelhaltige Ester, die auf Aminosäuren zurückzuführen und glykosidisch gebunden sind. Das stets vorhandene gewebeeigene Enzym Myrosinase spaltet Senfölglykoside in das schwefelhaltige Aglykon (Senföl), Glucose und Schwefelsäure. Dabei entwickeln sie einen charakteristischen Geruch und scharfen Geschmack und können sogar zu Tränenfluss reizen. Sie sind vor allem bei Brassicaceae anzutreffen.

Thujon im Absinth

Absinth, der mit Wermut (Artemisia absinthium, Asteraceae) hergestellte Branntwein, soll wegen seines Gehaltes an Thujon besonders schädigend auf die Konsumenten wirken. Deshalb war dieser Schnaps seit 1908 bis zur Totalrevision der Schweizerischen Bundesverfassung im Jahre 2000 auf Verfassungsebene verboten (damaliger Artikel 32ter).