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Artenliste

Artenliste für die Zertifikate

Für das Zertifikat 600 werden Kenntnisse von 600 definierten Arten der Schweizer Flora verlangt. Die für das Zertifikat 200 resp Zertifikat 400 verlangten Arten sind Teilmengen der 600 Arten des Zertifikates 600.

Die Liste der für das Zertifikat 600 zu kennenden 600 Arten wurde von der Kommission zur Zertifizierung der botanischen Feldkenntnisse festgelegt. Die Liste ist ein Kompromiss (verschiedene Hochschulen, unterschiedliche Themenschwerpunkte, verschiedene Studiengänge). Das Reglement und die "offizielle" Liste auf der Homepage von Info Flora (Nationales Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora; www.infoflora.ch/de) folgen der Flora Helvetica (Lauber, Wagner & Gygax, Auflage 6, 2018) und dem Synonymieindex der Schweizer Flora, welche in den meisten Fällen die Vorschläge der auf molekularen Daten beruhenden neuen Systematik von APG III und APG IV berücksichtigen. Zudem werden einige Taxa als Unterarten eigestuft.

Die 600 zu kennenden Arten sind in einer Tabelle zusammengefasst. Diese kann als Excelfile (aktuelle Version September 2015) heruntergeladen und für den eigenen Bedarf gestaltet werden.

Achtung: Informationen zur Tabelle
Die systematische Gliederung der Tabelle mit den 600 Arten des Zertifikates 600 ist gleich aufgebaut wie das Buch zu Vorlesungen (Baltisberger, Nyffeler & Widmer, 2013). Abweichungen gegenüber der "offiziellen" Liste von SBG und Info Flora betreffen wenige Arten (andere Namen aufgrund unterschiedlicher Nomenklatur). Da im Buch keine Unterarten verwendet werden, sind im File auch alle 600 zu kennenden Taxa als Arten aufgeführt. Die Abgleichung der unterschiedlichen Einschätzungen ist über die Synonyme (Spalte P im Excelfile) ersichtlich.


Zu dieser (alles umfassenden) Tabelle einige Informationen und Hinweise zur Nutzung:

Gliederung
Die Taxa sind in den Spalten durch Linien getrennt, d.h., ein Name gilt abwärts in einer Spalte bis zur nächsten Linie (auch wenn die Zeilen leer sind). Wenn ein Name für 10 oder mehr Zeilen zutrifft, dann steht der Name zur besseren Übersicht nochmals in der letzten Zeile vor der Schlusslinie des entsprechenden Taxons.

Spalte A
In dieser Spalte sind alle 604 in der Tabelle enthaltenen Zeilen durchnumeriert. Durch Sortieren nach dieser Spalte kann deshalb immer wieder die ursprüngliche Reihenfolge der Zeilen hergestellt werden.

Spalten B bis H
Diese Spalten enthalten höhere systematische Taxa (oberhalb Familie). Sie dienen der Übersicht und sind nicht Stoff der Zertifizierungsprüfungen. Die in der Tabelle präsentierte Gliederung entspricht dem Vorlesungsbuch (Baltisberger, Nyffeler & Widmer, 2013) für die Veranstaltungen in Zürich (Uni und ETH).

Spalten I bis L
Diese Spalten enthalten die für die Zertifizierungsprüfungen relevanten hierarchischen Stufen. Die Spalten I (Familien) und L (Arten) sind vollständig ausgefüllt. In der Spalte J (Unterfamilien) sind die in unserem Buch aufgenommenen Namen eingetragen; da wir bei vielen Familien keine Unterfamilien angeben, sind diese entsprechenden Zeilen leer. In der Spalte K (Gattungen) sind nur jene Namen eingetragen, welche in unserem Buch mit Merkmalen für die hierarchische Stufe Gattung behandelt werden. Jene 25 Familien und 40 Gattungen, die im Zertifikat 400 mit ihren Merkmalen verlangt werden, sind mit einem * gekennzeichnet. Für das Zertifikat 600 werden die Merkmale von 36 Familien und 60 Gattungen verlangt; diese sind in der Tabelle mit einem * (25 Familien, 40 Gattungen, bereits für das Zertifikat 400 verlangt) oder mit einem Δ (11 Familien, 20 Gattungen) bezeichnet. (Liste der mit ihren Merkmalen zu kennenden 25 resp. 36 Familien und 40 resp. 60 Gattungen siehe auch im Reglement).

Spalten M bis O
Diese Spalten zeichnen die für die untergeordneten Zertifikate zu kennenden Arten aus:

  • Zertifikat 200 (Liste der Kommission; Spalte M)
  • Zertifikat 200 (Liste Zürich; Spalte N)
  • Zertifikat 400 (Spalte O)


Spalte P
Diese Spalte enthält Synonyme. Besonders wichtig kann dies sein für Taxa, welche in der Flora Helvetica mit Namen auf der Stufe von Unterarten bezeichnet werden. Aufgrund der Resultate molekularbiologischer Untersuchungen wurde die Einteilung in Familien in den letzten Jahren in einigen Verwandtschaften stark verändert, der Prozess ist möglicherweise noch nicht abgeschlossen. Um den Zugang zu verschiedenen Lernmitteln (auch zu älteren Ausgaben) zu ermöglichen, sind in dieser Spalte auch abweichende Familienzugehörigkeiten aufgeführt.


Vorschlag zum Vorgehen
Laden Sie das Excelfile herunter. Löschen Sie alle Spalten und Zeilen, welche Sie für Ihren Zweck nicht brauchen. Ich empfehle Ihnen aber, die Spalte 1 nie zu löschen, denn damit können Sie jederzeit die ursprüngliche Reihenfolge der Tabelle (auch von Teiltabellen) wieder herstellen. Die Resttabelle können Sie dann nach Ihren Wünschen neu sortieren und auch mit neuen Spalten und Zeilen ergänzen.


Zusatzinformationen zu Artnamen

Bei einigen Arten steht hinter dem Namen eine Zusatzinformation, agg. steht für Aggregat, s.l. für sensu lato (=im weiteren Sinne), s.str. für sensu stricto (=im engeren Sinne). Je nach Quelle werde für gleiche Taxa verschiedene Zusätze angegeben.

Ein Aggregat (abgekürzt agg.) wird auch Sammelart oder Artengruppe genannt und besteht aus wenigen bis vielen, sehr ähnlichen, verwandten Kleinarten, die von Nichtspezialisten nur schwer unterschieden werden können. Die Angabe agg. gibt deshalb den Hinweis, dass die darin enthaltenen Kleinarten schwierig zu unterscheiden sind. Dies wird in den meisten Quellen so umgesetzt. Das Aggregat ist keine offizielle Rangstufe im hierarchischen System der botanischen Nomenklatur und wird auch nicht mit einem Autorenzitat versehen. Es ist eine informelle Gruppe zur Verbesserung der praktischen Übersicht.

Eine vielgestaltige, aber gut gliederbare Art kann ebenfalls in weitere Untereinheiten unterteilt werden. Da diese Einheiten je nach Quelle als (Klein)Arten oder als Unterarten (=Subspecies, abgekürzt subsp. oder ssp.) eingestuft werden, ist hier die Bezeichnung nicht überall gleich.
Beispiel: Die Verwandtschaft von Leontodon hispidus wird in der Flora Helvetica (Lauber, Wagner, Gygax, 2012) als Leontodon hispidus s.l. (=sensu lato) geführt und in Unterarten aufgeteilt; die den Typus enthaltende Unterart ist Leontodon hispidus s.str. (=sensu stricto), die anderen Einheiten werden mit einem Trinomen benannt (z.B. Leontodon hispidus ssp. hyoseroides). Im Bestimmungsschlüssel zur Flora der Schweiz (Hess, Landolt Hirzel, Baltisberger; neuste Auflage 2015) werden alle Einheiten als Arten geführt (keine Unterarten); nahe verwandte Arten werden zu einer Artengruppe zusammengefasst, Leontodon hispidus und Leontodon hyoseroides sind Arten in der Gruppe des Leontodon hispidus. Die Taxa werden in den beiden Büchern morphologisch gleich gefasst, aber unterschiedlich eingestuft und deshalb auch verschieden benannt.

Der Entscheid, ob eine Gruppe von Taxa als Aggregat mit schwer unterscheidbaren Kleinarten oder als vielgestaltige Art mit unterscheidbaren Untereinheiten anerkannt wird, wird nicht immer und überall gleich umgesetzt. Dies zeigt sich auch in den Synonymen solcher Taxa. Traditionell werden notorisch schwierige Taxa (oft schwierig wegen spezieller Eigenschaften im Fortpflanzungssystem, z.B. Alchemilla, Hieracium, Rosa, Rubus, Taraxacum) als Aggregate zusammengefasst. Ökologisch und biogeographisch vielgestaltige Taxa mit wenigen morphologischen Unterschieden werden in Kleinarten oder Unterarten unterteilt. Letztere fassen wir auf der Stufe von Arten zu einer Art im weiteren Sinne (=i.w.S.) zusammen.

Bedeutung von agg. und i.w.S. für die Zertifikate

In einigen der mit agg. oder i.w.S. bezeichneten Gruppen der Zertifikatstaxa hat es Taxa (Kleinarten resp. Unterarten), die sich gut unterscheiden lassen; dabei können die "guten" Merkmale in verschiedenen Bereichen liegen. Beispiele: Senecio carniolicus und S.incanus zeigen klare geographische Differenzierung, Thlaspi corymbosum und T.rotundifolium besiedeln verschiedene Standorte, Tragopogon orientalis und T.pratensis lassen sich morphologisch unterscheiden. Personen mit Niveau Zertifikat 600 sollen sich dieser Zusatzinformationen bewusst sein. Es ist zulässig und auch erwünscht, dass solche Kleinarten bekannt sind und erkannt werden, es wird aber in der Prüfung nicht verlangt. Für das Zusatz-Zertifikat 1000 ist die Kenntnis ausgewählter Kleinarten einiger Gruppen Teil des Stoffes. Hingegen ist diese Zusatzinformation für die Zertifikate 200 und 400 nicht relevant, es werden nur die Namen der Liste erwartet.